< Raus aus der rechten Szene

Fortschrittlicher Kinderschutz

Das Jugendamt der Stadt Münster engagiert sich in besonderem Maße für den Schutz der Kinder. Zum Einen erhält jede junge Mutter nach der Geburt einen Begrüßungsbesuch. Zum Anderen hat Münster eine deutschlandweit einmalige Clearingstelle entwickelt und zu dem noch Handlungsempfehlungen zum Kinderschutz für drogenabhängige Schwangere und Eltern mit Erziehungsverantwortung festgelegt.

Drogensüchtige Mütter brauchen Hilfe

© Couperfield, fotolia

Gemeinsame Handlungsempfehlungen für drogenabhängige Eltern

In der Stadt Münster wurden vor zwei Jahren Handlungsempfehlungen zum Kinderschutz für drogenabhängige Schwangere und Eltern mit Erziehungsverantwortung veröffentlicht. Die Empfehlungen beziehen sich auf Eltern und Schwangere, die illegale Drogen konsumieren. Sie richten sich an die Mitarbeiter der Drogen- Gesundheits- und Jugendhilfe. Das sind u. a. Ärzte, Hebammen, das Jugendamt und Mitarbeiter von Drogenberatungsstellen. Vertreter aller Gruppen haben die einheitlichen Empfehlungen ausgearbeitet und auf den Weg gebracht. Sie sind nicht verpflichtend, aber die meisten unterstützen diese Kooperation.

Auslöser war die Beobachtung des Jugendamtes, dass suchtkranke Eltern oder Schwangere Kontakt zu unterschiedlichen Professionen haben. Diese sind aber oft schlecht vernetzt und kooperieren kaum. Häufig ist die Sicht für das Ganze nicht da. Wenn man die Berufsgruppen miteinander verknüpft und zu einem einheitlichen Handeln bewegt, kommt man auch an die Risikogruppe der drogenabhängigen Eltern leichter heran und kann ihnen und somit den Kindern helfen.

Das erste Ziel war, die unterschiedlichen Berufsgruppen für das Thema zu sensibilisieren. Damit jeder, der mit einer drogenabhängigen Schwangeren oder Mutter beruflich in Kontakt kommt, sie über die Risiken für ihr Kind aufklären und Kontakt zu Hilfeorganisationen wie dem Jugendamt vermitteln kann. Und das auf einem einheitlichen Weg. Im besten Fall entbindet die drogenabhängige Frau die einzelnen Berufsgruppen von ihrer Schweigepflicht, so dass die Hilfeeinrichtungen offen untereinander Informationen austauschen und optimal helfen können. Helfen kann dabei eine Familienhebamme, die bis zu einem Jahr nach der Geburt der Familie zur Seite steht und sie immer wieder besucht. Auch sozialpädagogische Familienhilfe kann vermittelt werden, vor allem wenn noch andere Kinder in der Familie sind und verschiedene Probleme wie Schulden, fehlende Strukturen oder Erziehungsschwierigkeiten aufeinander treffen. Ist das Kindeswohl gefährdet und weigern sich die Betroffenen, Maßnahmen zuzulassen, dann sollten sich die Kooperationspartner beim Jugendamt melden, so dass dieses weitere Schritte zum Kindeswohl einleiten kann.

Seite: << zurück12

Weitere Infos zum Thema Extremismus und Gewalt

Der Einsatz von V-Männern ist umstritten

Können V-Männer den Staat bei der Aufklärung von rechtsextremen...[mehr erfahren]

Das IKARus-Programm des LKA Hessen hilft beim Start in ein neues Leben

Wer sich aus der rechtsextremen Szene lösen will, braucht Mut – und...[mehr erfahren]

Reichsbürger

Konsequente Strafverfolgung, mehr Prävention

So genannte „Reichsbürger“ geraten immer wieder in die Schlagzeilen....[mehr erfahren]

Strategie und Ermittlungsarbeit am Beispiel NRW

Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sowie die sogenannten...[mehr erfahren]

Verfassungswidrige Kennzeichen sind in Deutschland verboten

Im August 2016 geriet ein rechtsradikaler Fußballfan bei einem...[mehr erfahren]

Die Kommunikationsteams der Polizei

Die Versammlung von linken Gruppen am 1. Mai, Demos für artgerechte...[mehr erfahren]

Aktiv gegen jede Form der Demokratie- und Menschenfeindlichkeit

Mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fördert das...[mehr erfahren]

Zahl der Gewalttaten nimmt seit Jahren zu

Die Debatte um linke Gewalt ist nach den Krawallen beim G20-Gipfel...[mehr erfahren]