Die Sucht nach Glück
Rechtslage und Kriminalitätsstatistik
Glücksspiel ist in Deutschland generell verboten. Das besagen die Paragraphen 284 bis 297 des Strafgesetzbuchs. Legal ist es dann, wenn es mit staatlicher Konzession nach dem Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) angeboten wird. Wer ohne behördliche Erlaubnis öffentlich ein Glücksspiel veranstaltet oder die Einrichtungen hierzu bereitstellt, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik gab es im Jahr 2021 insgesamt 1.907 Fälle im Bereich des illegalen Glücksspiels. Davon waren 860 Delikte unerlaubte Veranstaltungen eines Glücksspiels, einer Lotterie oder Ausspielung. In 1.040 Fällen wurde den Angeklagten die Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel zur Last gelegt.
Neuer Glücksspielstaatsvertrag
Am 1. Juli 2021 trat ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Er schafft eine einheitliche Gesetzeslage für ganz Deutschland. Bisher verbotene Glücksspiele im Internet wie virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Online-Casinospiele sind nun unter restriktiven Voraussetzungen erlaubt. Ziel ist es, den Schwarzmarkt einzudämmen. Gleichzeitig wird vermehrt gegen Spielsucht vorgegangen. Kriminalität, Betrug und Manipulation sollen eingedämmt werden. Für Netz-Glücksspiele ist zwingend ein Spielkonto erforderlich. Dafür müssen sich Spieler identifizieren und authentifizieren. So sollen Minderjährige ausgeschlossen werden. Außerdem dürfen Spieler grundsätzlich nur bis zu 1.000 Euro im Monat auf das Spielkonto einzahlen und diesen Betrag nutzen. Eine Gemeinsame Glücksspielbehörde der Bundesländer in Halle/Sachsen-Anhalt hat am 1. Juli 2021 ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist die Glücksspielaufsicht, besonders im Bereich des Internets.
Online-Angebote bieten besonders hohes Suchtpotenzial
Aus suchtpräventiver Sicht sind Online-Angebote besonders gefährlich, da es kaum Möglichkeiten gibt, sich diesen zu entziehen. Surft man im Internet, muss man nicht einmal mehr die entsprechenden Seiten aufrufen, um nach vorheriger Nutzung erneut mit Glücksspielen konfrontiert zu werden: „Plug-In-Werbung“ sorgt dafür, dass früher genutzte Angebote als Werbung angezeigt werden. Zudem ist eine Kontrolle kaum möglich: Für Minderjährige und gesperrte Spielerinnen und Spieler ist es im Internet deutlich leichter, an Glücksspielen teilzunehmen.
Wege aus der Spielsucht
Der erste Schritt ist, sich einzugestehen, dass es so nicht weitergehen kann. Der zweite Schritt wäre, sich jemandem anzuvertrauen. Das kann ein Freund sein, ein Familienmitglied oder ein Suchtberater. Wer es anonym möchte, kann sich an die kostenlose Infoline Glücksspielsucht NRW wenden (Tel. 0800/0776611). Es gibt in fast allen Bundesländern Beratungsstellen, die sich auf die Behandlung der Glücksspielsucht spezialisiert haben.
Kurzer Selbsttest
Wer mehr als zwei Aussagen mit Ja beantwortet, sollte sich Hilfe holen:
- Ich denke oft ans Spielen, verspüre einen inneren Spieldrang.
- Ich kann erst aufhören, wenn ich kein Geld mehr habe.
- Verlieren ist eine Niederlage, die ich wettmachen möchte.
- Zur Geldbeschaffung habe ich schon gelogen und betrogen.
Buch zum Thema
Daniel Kessler: Gameover 23.01.2020, Wetten, Knat & Covid-19, ISBN 978-3-98527-291-4, https://www.rediroma-verlag.de/buecher/978-3-98527-291-4
MW/SBa/KF (Stand: 29.04.2022)
Kurztipps
Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...
Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...
Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...
Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...
Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.
Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.
So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.
Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.
So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“
So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.
Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten
Weitere Infos zum Thema Internet und Mobil
Der europäische AI-Act
Glaubt man Experten, wird Künstliche Intelligenz (KI) unser Leben...[mehr erfahren]
Genau hinschauen und Quellen prüfen
“President Trump is a total and complete dipshit!” – „Präsident Trump...[mehr erfahren]
Schüler werden zu Medienhelden
Das Europäische Netzwerk für Kriminalprävention hat im Rahmen seiner...[mehr erfahren]
Zwischen Ermittlungsgrundlage und Datenschutz
Seit Jahren wird über die Speicherung von Kommunikationsdaten...[mehr erfahren]
Kinder und Jugendliche im Visier von Pädosexuellen
Kinder und Jugendliche sind fasziniert vom Internet und insbesondere...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Internet / Mobil
Regeln zu Bild- und Videorechten
Immer öfter werden Polizisten bei der Ausübung ihres Berufes gefilmt...[mehr erfahren]
Sie können gegen Internetkriminelle vorgehen
Phishing, Online-Spionage & Co. – Internetkriminelle verfügen über...[mehr erfahren]
Vorsicht bei billigen Angeboten
Immer wieder fallen Käufer auf so genannte „Fake-Shops“ bei Amazon...[mehr erfahren]