< Probleme mit Cybercrime - hier wird Unternehmen geholfen!

Fördern und fordern statt strafen

Seit 2013 gibt es in Deutschland den Warnschussarrest. Das ist eine Form des Jugendarrests, den Gerichte verhängen können, wenn eine Jugendstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Der Warnschussarrest soll straffälligen Jugendlichen das Unrecht ihrer Straftat nachdrücklicher bewusst machen. Kerstin Buckup, die Leiterin der Jugendarrestanstalt Verden, sieht im Warnschussarrest weniger eine abschreckende Maßnahme als vielmehr die Möglichkeit, direkt auf die Jugendlichen einzuwirken, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und sie so vor einer kriminellen Karriere zu bewahren.

Warnschussarrest als Ergänzung zur Bewährungsstrafe


Therapieangebote sind fester Bestandteil des Jugendarrests

© Photographee.eu/stock.adobe.com

 

Seit 2013 gibt es in Deutschland den Warnschussarrest. Das ist eine Form des Jugendarrests, den Gerichte verhängen können, wenn eine Jugendstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Der Warnschussarrest soll straffälligen Jugendlichen das Unrecht ihrer Straftat nachdrücklicher bewusst machen. Kerstin Buckup, die Leiterin der Jugendarrestanstalt Verden, sieht im Warnschussarrest weniger eine abschreckende Maßnahme als vielmehr die Möglichkeit, direkt auf die Jugendlichen einzuwirken, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und sie so vor einer kriminellen Karriere zu bewahren.

Optionen für Zukunft entwickeln

Patrick (Name geändert) war 17, als er einen vierwöchigen Warnschussarrest verbüßen musste, den er in Verbindung mit einer einjährigen Jugendstrafe auf Bewährung erhalten hatte. Hintergrund waren Vergehen wie Diebstahl, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Zu Beginn des Arrests fiel Patrick durch Aggressivität und eine totale Verweigerungshaltung auf. Das wirkte so bedrohlich, dass der Jugendliche von allen anderen abgesondert untergebracht werden musste. „Die neue Situation hatte Patrick total überfordert, sodass er mit in Kindheit und Jugend gelernten Mustern reagiert hat, also Aggression und Verweigerung“, erklärt Kerstin Buckup das Verhalten des Jugendlichen. „Neues“ stellte für Patrick zunächst einmal eine Bedrohung dar, denn Stabilität hat er in seiner Kindheit nicht kennengelernt. Die Familiensituation war prekär: Trennung der Eltern, Partnerwechsel, viele Umzüge und finanzielle Probleme. Bereits kurz nach der Geburt fielen Entwicklungsverzögerungen auf. Dazu kamen Zeichen der Vernachlässigung sowie physische und psychische Verletzungen. Ab dem dritten Lebensjahr wurde Patrick durch Jugendhilfeeinrichtungen betreut. Immer wieder kam es wegen seines aggressiven Verhaltens zu stationären Aufenthalten in der Psychiatrie. Zum Zeitpunkt des Arrestantritts hatte er weder einen festen Wohnsitz noch einen Schulabschluss oder ein Einkommen.

Kerstin Buckup, Leiterin Jugendarrestanstalt Verden

© Privat

„Zunächst einmal mussten wir Vertrauen zu dem Jungen aufbauen“, erzählt Buckup, die von Haus aus Sozialarbeiterin und -pädagogin ist. „Wir haben fortlaufend Gesprächsangebote durch Stationsbedienstete oder dem Sozialen und Psychologischen Dienst gemacht. Schließlich konnte eine Psychologin Zugang zum ihm finden.“ Es hat fast drei Wochen gedauert, bis Patrick bereit war, in Einzelgesprächen über die Ursachen seiner Straffälligkeit, seiner Aggressionen und seiner persönlichen Probleme zu sprechen. Schon während seiner Arrestzeit hat er selber Kontakt zu seiner Bewährungshilfe aufgenommen, dem Ambulantem Justizsozialdienst, um die Weichen für die Zeit nach seiner Entlassung zu stellen. „Natürlich ist es bei Patrick und seinen bisherigen prägenden Lebenserfahrungen schwierig, eine Prognose aufzustellen, wie nachhaltig sich der Arrest auf seinen weiteren Werdegang auswirken wird“, merkt die Anstaltsleiterin nachdenklich an. Aber dieser Fall mache deutlich, worauf es ankommt: „Es geht nicht vorrangig um Strafe, sondern darum, jeden Arrestanten als Individuum zu sehen. Pauschale Rezepte gibt es nicht. Die Jugendlichen müssen da abgeholt werden, wo sie in ihrer Lebenssituation stehen“, meint Buckup. Gemeinsam sollten dann Lösungen für ihre Probleme gesucht und Optionen für die Zukunft entwickelt werden. „Im Idealfall schaffen wir ein Netz, etwa zusammen mit der Bewährungshilfe, dass auch nach dem Arrest den Jugendlichen trägt“, fasst Kerstin Buckup zusammen.

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...die sichere Cloud-Nutzung

Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...sicheres Arbeiten im Home Office

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos zum Thema Internet und Mobil

Online-Portal informiert Ältere rund um Internetsicherheit und Datenschutz

Ob E-Mail, Phishing, Smartphone oder Online-Shopping – vielen...[mehr erfahren]

Wie gut schützen Cyber-Policen vor Internetkriminalität?

Wer häufig das Internet nutzt, läuft immer auch Gefahr, Opfer von...[mehr erfahren]

Deep Fakes

Genau hinschauen und Quellen prüfen

“President Trump is a total and complete dipshit!” – „Präsident Trump...[mehr erfahren]

Smarte Lösung für die Polizei

Polizei-Apps erleichtern den Arbeitsalltag

Alle Polizistinnen und Polizisten, die in NRW ein dienstliches...[mehr erfahren]

So bleiben Ihre Daten und Firmengeheimnisse sicher

Ob Einzelhändler, Gastgewerbe oder Handwerksbetrieb: Der digitale...[mehr erfahren]