Messer machen Mörder
Präventionsprogramm der Berliner Polizei klärt Jugendliche auf
Messer lassen Konflikte zwischen Jugendlichen schnell eskalieren
© MonkeyBusiness/stock.adobe.com
Ein 13 Jahre alter Junge ist in Berlin-Lichtenrade mit einer Gruppe von etwa 15 Kindern und Jugendlichen in einen Streit geraten. Ein Gleichaltriger soll dem Teenager daraufhin mit einem Messer mehrfach in den Oberkörper gestochen haben. Rettungskräfte brachten den Jungen in ein Krankenhaus, wo er sofort operiert werden musste. Das berichtete der Spiegel am 11. April 2022. Taten wie diese sind kein Einzelfall – zu Angriffen mit Messern, bei denen junge Menschen schwer verletzt oder getötet werden, kommt es in Berlin immer wieder. Um Jugendliche frühzeitig über die Gefährlichkeit von Stichwaffen aufzuklären, bietet das Landeskriminalamt Berlin das Unterrichtsmodul „Messer machen Mörder“ für Berliner Schulen an.
Das Präventionskonzept wurde von der Polizei Berlin entwickelt, um Schülerinnen und Schülern der Berliner Oberschulen für die Gefahr des Mitführens von Messern zu sensibilisieren. Die Botschaft des Projektes „Du brauchst kein Messer – Messer machen Mörder!“ wird seit 2014 von Polizistinnen und Polizisten im Rahmen einer themenbezogenen Informationsveranstaltung (TIV) weitergegeben. Nach einer umfangreichen Evaluation wurde „Messer machen Mörder“ 2018 neu konzipiert. Ziel ist es, dass Jugendliche bewusst auf das Mitführen von Messern verzichten, indem ihnen Handlungsalternativen in Konfliktsituationen aufgezeigt werden. Ausgangspunkt für die Konzeption der Veranstaltung war, dass den Beobachtungen der achten Mordkommission der Berliner Polizei zufolge Messer zunehmend eine Rolle bei Jugendlichen und Heranwachsenden spielen. „Die Tatsache, dass bereits ein einziges Messer tödlich sein kann, sowie das anschließende Leid für Opfer, Täter und Angehörige, ist den meisten Jugendlichen hingegen nicht bewusst“, erklärt Polizeihauptkommissarin und Präventionsbeauftragte Karina Haß. „Deshalb wollen wir ihr Bewusstsein dafür stärken, dass das Mitführen eines Messers das Eskalationspotenzial eines Konflikts auf ein lebensbedrohliches Niveau hebt.“ Außerdem sollen sie für die Konsequenzen eines Messerstichs sensibilisiert werden und schließlich auf das Mitführen eines Messers verzichten.
Jeder Stich kann töten
Die Präventionsbeauftragten der Berliner Polizei setzen die ca. 90-minütige Informationsveranstaltung in Form von zwei Unterrichtsstunden um. „Messer machen Mörder“ soll vor allem eins vermitteln – dass man darauf verzichtet, überhaupt ein Messer einzustecken, wenn man unterwegs ist. Denn sobald bei einem Streit ein Messer ins Spiel kommt, eskaliert die Situation und die entstehende Gewaltspirale lässt sich kaum noch stoppen. „In einem Kurzfilm blenden wir zu Beginn des Unterrichts echte Tatorte ein, um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen zu wecken“, so Karina Haß. Die meisten Schülerinnen und Schüler können sich nicht vorstellen, wie unkontrollierbar der Einsatz eines Messers ist und wie schwer die Verletzungen sein können. Häufig ginge es den Jugendlichen dann um die Frage: Welches Messer ist erlaubt und welches nicht? Hier wird von Anfang an klar gemacht: Jedes Messer ist gefährlich und dazu geeignet, einen Menschen zu töten. Es muss nicht das verbotene Springmesser sein – dazu reicht auch schon ein kleines Küchen- oder Taschenmesser. Denn häufig dringt nicht nur die Klinge in den Körper ein, sondern auch ein Teil des Griffs. Um den Jugendlichen vor Augen zu führen, wie schnell man jemanden mit einem Messer schwer verletzen kann, kommen im Unterricht auch echte Fotos von Abwehrverletzungen zum Einsatz. Es gilt zu vermitteln, dass nicht nur direkte Stiche etwa in den Oberkörper jemanden schwer verletzen können, sondern jeder Stich potenziell gefährlich ist. „Sollten sich einzelne Schülerinnen und Schüler die Fotos nicht ansehen wollen, etwa weil sie zu verängstigend sind, dürfen sie den Unterricht in Absprache mit den Lehrkräften verlassen“, erklärt Haß. In Rollenspielen wird mit den Schülerinnen und Schülern danach simuliert, wie die Polizei reagiert, wenn jemand ein Messer mit sich trägt“, berichtet die Polizeihauptkommissarin. „Das kommt bei den Jugendlichen in der Regel sehr gut an und führt spätestens dann zu einem Aha-Effekt.“ Auch auf die Folgen von Messerattacken gehen die Präventionsbeamten ein. Die Jugendlichen sollen sich fragen: Welche langwierigen Folgen hat solch eine Tat für das Opfer, die Eltern und Angehörigen? Und mit welchen Konsequenzen hat der Täter zu rechnen? Für ein weiteres „Aha-Erlebnis“ sorgt bei den Schülerinnen und Schülern auch die Auflistung der Kosten, die durch einen Messer-Angriff entstehen können: „Durch eine Not-OP mit anschließendem Krankenhausaufenthalt kommen für ein Woche schnell 30.000 Euro zusammen. Diese Kosten trägt in der Regel immer der Täter. Das öffnet vielen Jugendlichen die Augen“, weiß Haß.
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