< Fake-Shops bei Amazon

Sexuelle Ausbeutung von Kindern auf Reisen

Die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen ist kein Problem einzelner Länder – sondern ein globales. Ob Süd-Ost-Asien, die Dominikanische Republik, Afrika oder auch Osteuropa: Wer plant, Kinder sexuell zu missbrauchen, dem bieten sich weltweit vielfältige Möglichkeiten. Mechtild Maurer von der Organisation „ECPAT Deutschland – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung“ erklärt, was die Tourismusbranche unternimmt, aber auch, was jeder einzelne Reisende konkret dafür tun kann, damit solche Straftaten besser verfolgt werden können.

Lukratives Geschäft für Kriminelle

Organisiert werden die Reisen oft von kleineren, aber auch größeren kriminellen Netzwerken. Denn mit dem Missbrauch von Kindern lässt sich viel Geld verdienen. Mechtild Maurer: „Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Organisierten Kriminalität wie etwa dem Waffenhandel benötigt man für die sexuelle Ausbeutung von Kindern keinerlei Kapital. Viele nutzen das Geld, das sie mit den Kindern verdienen, dann als Einstiegskapital für weitere Straftaten. Außerdem eignet sich diese Art von Tourismusgeschäft gut für die Geldwäsche.“

ECPAT e. V.

„ECPAT Deutschland e. V.“ ist ein bundesweiter Zusammenschluss von 29 Institutionen und Gruppen. Neben der Förderung der Kinderrechte im Sinne der UN-Konvention setzt sich der Verein unter anderem für Entwicklungsmaßnahmen zum Schutz Minderjähriger vor sexueller Ausbeutung ein. ECPAT Deutschland ist Mitglied bei „ECPAT International“ (End Child Prostitution, Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes), einer internationalen Kinderrechtsorganisation mit Sitz in Bangkok.

Tourismusbranche sensibilisieren

Um gezielt gegen die Täter vorgehen zu können, bedarf es der Zusammenarbeit von Regierungen, Polizei, der Tourismusbrache – aber auch die Zivilbevölkerung muss zum Thema Kinderprostitution aufgeklärt werden. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit Reiseunternehmen zusammen, die sich im Rahmen des „Verhaltenskodex zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung auf Reisen und im Tourismus“, kurz „Kinderschutzkodex“ dazu verpflichtet haben, bei dem Thema eine Null-Toleranz-Strategie zu fahren“, erklärt die Expertin. Dazu gehört etwa die Schulung von Beschäftigten in Bezug auf die Rechte von Kindern, Prävention von sexueller Ausbeutung und die Möglichkeiten für die Meldung von Verdachtsfällen oder die Aufnahme einer entsprechenden Klausel in die Verträge innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette – etwa mit Hotels oder Transportunternehmen vor Ort. „Wichtig dabei ist, Mitarbeiter, Reiseleiter, Hotelangestellte aber auch Reisende für das Thema Ausbeutung von Kindern zu sensibilisieren.“ Viele Reiseveranstalter statten ihre Kataloge etwa mit Flyern aus oder legen sie in die Infomappen für Touristen in den Hotels.

Nicht-wegsehen.net nutzen

Auch wenn Reisende den eigentlichen Missbrauch von Kindern im Urlaubsland wohl eher selten direkt mitbekommen, gibt es doch oft genug Anzeichen, die auf eine sexuelle Ausbeutung schließen lassen. „Man hat ja ein Gefühl dafür, wie mit Kindern auf normale Weise umgegangen werden sollte – und wie eben nicht. Sucht ein Erwachsener etwa die ständige Nähe zu einem Kind, fasst es dauernd an oder wird im Hotel beobachtet, wie er zusammen mit dem Kind aufs Zimmer verschwindet, so sind das zwar noch keine direkten Beweise für einen Missbrauch, aber zum Teil deutliche Hinweise“, erklärt Maurer. Wichtig sei in solch einem Fall nicht wegzusehen, sondern zu handeln. Die Webseite http://www.nicht-wegsehen.net bietet etwa zwei Möglichkeiten, Verdachtsfälle direkt zu melden – auch aus dem Ausland.

Sexueller Missbrauch findet im Verborgenen statt

© Robert Motz & Alex Kuckuck/ECPAT e. V.

Zwei Buttons führen zu je einem Kontaktformular des Bundeskriminalamtes und von ECPAT, über die die Meldung dann an die entsprechenden Stellen im Ausland weitergeleitet wird. „Man kann sich natürlich auch direkt an die örtliche Polizeibehörde wenden. Manchmal ist dies aber durch die bestehende Sprachbarriere schwierig. Oder man befürchtet, dass man selbst Probleme bekommt. Die Kontaktaufnahme über die „Nicht wegsehen“-Seite bietet eine einfache und effektive Möglichkeit, Verdachtsfälle zu melden“, betont Maurer.

SW (27.05.2016)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Umgang mit Kinderfotos im Netz

So verhindern Sie den Missbrauch von Kinderfotos im Netz:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz von Garage und Gartenhaus vor Einbruch

Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.

5 Tipps für...
...das Erstellen von Vollmachten

So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...

5 Tipps für...
...sicheres Feiern auf Festivals und Konzerten

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie bei großen Events feiern wollen.

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...den Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Gewalt

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Gewalt gegen pflegebedürftige...

5 Tipps für...
...sicheres Rodeln

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Winter eine sichere...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...die sichere Cloud-Nutzung

Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...

5 Tipps für...
...die sichere Nutzung von Fahrradanhängern

So sind Sie im Straßenverkehr mit einem Fahrradanhänger sicher...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...den Verdachtsfall auf Kindesmissbrauch

So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...das sichere Wandern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie auf eine Wanderung gehen möchten.

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...sicheres Arbeiten im Home Office

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...das Böllern an Silvester

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie an Silvester Raketen steigen...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie sich gegen Mobbing im Job...

5 Tipps für...
...unfallfreies Grillen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in den Sommermonaten sicher im...

Weitere Infos für Eltern

Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster geht neue Wege

Das Jugendamt der Stadt Münster engagiert sich in besonderem Maße für...[mehr erfahren]

Riskante Spiele-Apps

Eltern sollten Inhalte genau prüfen

Spiele-Apps für das Smartphone wie „Angry Birds“, „Candy Crush“ oder...[mehr erfahren]

Zivile Helden

Wie Kriminalprävention über Social Media funktionieren kann

Wie lässt sich das Bewusstsein für Zivilcourage bei Jugendlichen und...[mehr erfahren]

Bahnhof Angstraum

Richtiges Verhalten und effektive Schutzkonzepte

Im Juli 2019 wurde ein Achtjähriger am Bahnhof in Frankfurt am Main...[mehr erfahren]

Männerberufe und Mädchen

Der Girls’ Day im Polizeipräsidium Köln

In vielen Ausbildungsberufen und Studiengängen in den Bereichen IT,...[mehr erfahren]