< Mit dem Defibrillator Leben retten

Gewaltprävention auf dem Stundenplan

Wenn junge Menschen gewalttätig werden, haben sie häufig nicht gelernt, Konflikte mit Worten zu lösen. Martin Kobusynski macht seit vierundzwanzig Jahren Präventionsunterricht an Hamburger Schulen und ist seit zwölf Jahren für die gesamte Koordination und Planung des Programms „Kinder- und Jugenddelinquenz“ der Polizei in Hamburg verantwortlich. Wie er auf seine langjährige Tätigkeit im Bereich Gewaltprävention zurückblickt und wie sich der Unterricht im Laufe der Zeit verändert hat, verrät er im Interview mit PolizeiDeinPartner.

Polizisten unterrichten an Hamburgs Schulen


Die Präventionsbeamten wollen Jugendlichen Handlungsalternativen zu Gewalt vermitteln

© pololia/stock.adobe.com

 

Wenn junge Menschen gewalttätig werden, haben sie häufig nicht gelernt, Konflikte mit Worten zu lösen. Martin Kobusynski macht seit vierundzwanzig Jahren Präventionsunterricht an Hamburger Schulen und ist seit zwölf Jahren für die gesamte Koordination und Planung des Programms „Kinder- und Jugenddelinquenz“ der Polizei in Hamburg verantwortlich. Wie er auf seine langjährige Tätigkeit im Bereich Gewaltprävention zurückblickt und wie sich der Unterricht im Laufe der Zeit verändert hat, verrät er im Interview mit PolizeiDeinPartner.

Herr Kobusynski, wie ist es um die aktuelle Entwicklung der Jugendkriminalität in Hamburg bestellt?

Das polizeiliche Lagebild zur Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Hamburg (2020) zeigt, dass die Kriminalität von jungen Tatverdächtigen unter 21 Jahren bei den Gewaltdelikten weiter rückläufig ist. Damit hat sich der erfreuliche Trend der letzten Jahre fortgesetzt, worüber wir sehr froh sind. Gleichzeitig bedeutet das aber nicht, dass unsere Arbeit dadurch überflüssig geworden ist. Im Gegenteil: Der Rückgang der Kriminalität unter Jugendlichen spornt uns an, genauso weiterzumachen.

Was unternimmt die Polizei Hamburg präventiv gegen Gewalt an Schulen?

In meinem Fachbereich, dem Präventionsprogramm „Kinder und Jugenddelinquenz“, steht der Präventionsunterricht durch geschulte Polizeibeamte im Vordergrund. Hier geht es darum, dass wir die Verantwortung von Kindern und Jugendlichen stärken und sie dabei unterstützen, ein Rechtsbewusstsein zu entwickeln. Unser Ziel ist es, dass sie in kritischen Situationen Handlungsalternativen zu gewalttätigem Verhalten kennenlernen und entsprechend reagieren können. Wir sind dafür zuständig, sie mit den entsprechenden Handwerkszeugen zu unterstützen. Das Präventionsprogramm sieht dazu vor, dass alle fünften bis achten Klassen zweimal im Jahr eine Doppelstunde Präventionsunterricht bekommen. Die Kollegen, die in den Klassen unterrichten, machen dies in ihrer Freizeit. Es sind Polizeibeamte, die in allen Bereichen der Polizei tätig sind. Das können Streifenpolizisten oder aber auch Ermittler bei der Mordkommission sein. Die Arbeit ist nicht ehrenamtlich, sondern wird zusätzlich vergütet. Wie viel Unterricht man machen möchte, bleibt aber jedem selbst überlassen. Ein wichtiger Grund, warum der Unterricht als Privatperson stattfindet, ist der Strafverfolgungszwang, dem jeder Polizeibeamte unterliegt. Das heißt: Wenn ein Beamter im Dienst von einer Straftat erfährt, ist er dazu verpflichtet, dieser nachzugehen. Da er aber in seiner Freizeit beim Präventionsunterricht auftritt, ist der Strafverfolgungszwang gelockert – und er kann über manche Sachen hinwegsehen. Denn natürlich erfährt er in den Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen von dem ein oder anderen Vergehen. Es ist erstaunlich, worüber die Schüler alles sprechen. Erst sind sie noch vorsichtig und fangen an mit „ein Freund von mir hat dies und jenes gemacht…“. Irgendwann verplappern sie sich und dann wird deutlich, dass es um sie selbst geht. Wenn es um schwerere Delikte geht – etwa das Dealen mit Drogen – muss dem natürlich trotzdem nachgegangen werden.

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...den sicheren Schulweg

So kommen Kinder sicher zum Unterricht.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

Weitere Infos für Autofahrer

Was können Erste-Hilfe-Apps leisten?

Ob im Haushalt, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr: Unfälle, bei...[mehr erfahren]

Der internationale Vergleich zeigt gute Alternativen auf

Bahnübergänge verursachen enorme Kosten: Durch lange Wartezeiten und...[mehr erfahren]

Mannheimer Ermittlungsgruppe sagt Motorenlärm den Kampf an

Den Motor aufheulen lassen, mit möglichst laut quietschenden Reifen...[mehr erfahren]

Fahrsicherheitstrainings schärfen Risikobewusstsein im Straßenverkehr

Zu schnell gefahren, zu spät gebremst oder Vorfahrt missachtet: Nach...[mehr erfahren]

Streit um die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht

Autofahrer schimpfen regelmäßig über dreiste Radfahrer und umgekehrt....[mehr erfahren]

Ein Kopfschutz kann Verletzungen verhindern

Seit dem BGH-Urteil vom Juni 2014 gibt es keine Zweifel mehr: Einem...[mehr erfahren]

Fragen zur Selbstkontrolle, ob man noch verkehrstüchtig ist

Die Entscheidung für den richtigen Zeitpunkt, ab wann man nicht mehr...[mehr erfahren]

Das Aufprallgewicht von Gegenständen wird oft unterschätzt

Das Sichern von Ladung ist ein wichtiges Thema, das jedoch oft nicht...[mehr erfahren]

Was Sie bei der Beförderung von Menschen mit Handicap beachten sollten

Mobilität gehört zu den zentralen Bedürfnissen unserer Gesellschaft....[mehr erfahren]

Flexible Radarfallen

Raser im Visier

Die Berliner Polizei sagt Rasern verstärkt den Kampf an. Seit Anfang...[mehr erfahren]